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Tatort Pferdeturm: Indians siegen gegen Hamburg mit Krimi-Finale

Spannender hätte das zweite Nordderby der Saison wohl kaum sein können. Schon zu Beginn sorgten die 3074 Zuschauer am Pferdeturm - darunter auch zahlreiche angereiste Crocodiles-Anhänger - für beste Stimmung. Ohne den gesperrten Christmann sowie Striepeke und Messing startete der ECH mit Dalgic im Tor in die Partie. Kurioser Weise vorerst mit zwei Hauptschiedsrichtern und einem Linienrichter, da dem zweiten Assistenten kurz vor Eröffnungsbully die Kufe gebrochen war. 

 

Viel Zeit zum Abtasten blieb nicht, der Tabellenzweite aus Hamburg startete angriffslustig ins erste Drittel. Der finnische Kontingentstürmer Juuso Rajala hatte nach bereits zwei Minuten die Führung auf dem Schläger, Dalgic blieb trotz Alleingangs des Finnen aber Sieger. Auch in den letzten verbleibenden Drittelminuten lag ein Treffer in der Luft. Erst scheiterten Pistilli, Esposito und Skinnars alle drei direkt hintereinander, dann landete der Puck mit einem perfekt Pass von Turnwald im Lauf von Schubert, der seinen Alleingang jedoch nicht nutzen kann und Dalgic auf der anderen Seite musste gleich dreifach in höchster Not retten. Exakt 17 Sekunden vor Schluss erhielt Maks Selan wegen Stockschlags die erste Strafe des Spiels. Gegen das beste Überzahlspiel der Liga (mit beeindruckenden 31,3%) nicht unbedingt wünschenswert. Die Crocodiles bestraften das sofort - mit der Schlusssirene schlug ein Hammer von Domogalla perfekte links neben dem rechten Pfosten ein und ließ Dalgic keine Chance. Sicher kein K.O., aber von einem moralischen Wirkungstreffer kann man schon sprechen. 

 

Aus der Drittelpause kamen die Indians aber wenig beeindruckt zurück und erarbeiteten sich einige Chancen zum Ausgleich. Allerdings sollte diese 20 Minuten ohne Tor bleiben, sodass es mit dieser knappen 0:1-Führung der Gäste ins dritte Drittel ging. 

 

Und das startete für Hannover denkbar ungünstig. Noch in der ersten Minute verhängte das Schiedsrichtergespann - inzwischen übrigens wieder zu viert - eine Strafe wegen Beinstellens. Dieses Mal musste Hamburg jedoch im Powerplay umplanen, da Denker und Lenker Harrison Reed im Spielverlauf - vermutlich verletzt - vom Eis ging und die Indians machten alles dicht, was sie nur konnten. Kaum die Unterzahl überstanden, schaltete der ECH wieder in den Vorwärtsgang. Vor Hamburgs Kai Kristian war jede Menge Verkehr, sodass er bei einem gut platzierten Schuss von Tobi Möller in der 44. Minute keinerlei Sicht hatte und Möller das umjubelte 1:1 erzielte. Das Spiel stand auf Messers Schneide und hätte hüben wie drüben entschieden werden können. In der 56. Minute sollte es dann soweit sein. Igor Bacek als Spezialist für die wichtigen Tore stocherte den Puck im Gewühl durch die Beine von Hamburgs Schlussmann und machte nicht nur den 2:1-Führungstreffer mit seinem vierten Saisontor, sondern auch das vierte spielentscheidene Tor. So ausgelassen hatte man den Deutsch-Slowaken noch nie jubeln sehen. Die letzten fünf Spielminuten hätten kaum spannender sein können. Der heute erneut so starke Dalgic wurde über den Haufen gefahren und der Unmut entlud sich in einem kleinen Handgemenge zwischen Schubert und Walch. Beide für zwei Minuten kaltgestellt, war nun noch mehr Platz auf dem Eis, was immer für ein Tor gefährlich war. Gut eine Minute vor Spielende und Bully vor dem Indians-Gehäuse nahm Trainer Henry Thom eine Auszeit, Hamburgs Kai Kristian blieb auf der Bank und die Crocodiles drängten mit fünf Stürmern und einem Verteidiger auf dem Eis auf den Ausgleichstreffer. Dass sie mit einem Mann mehr erfolgreich sein können, hatten die Gäste heute schon bewiesen und machten auch jetzt ordentlich Druck. 49 Sekunden vor Schluss nahm dann auch Lenny Soccio eine Auszeit, um seine Mannschaft noch einmal durchatmen zu lassen. Hamburg bombardierte das Indians-Tor weiter und Dalgic konnte mit einem Riesen-Save, fünf Mann vor sich und quasi keiner Sicht den Sieg und die enorm wichtigen drei Punkte festhalten. 

 

Somit bleiben die Indians weiter auf dem vierten Platz in dieser heiß umkämpften Tabellenregion, liegen zwischen dem Dritt- und Erstplatzierten lediglich fünf Punkte. Am Sonntag hat der ECH spielfrei und das Team kann sich von diesem Kraftakt gegen die Crocodiles erholen. Weiter geht es dann am Dienstag um 20 Uhr bei den Rostock Piranhas, bevor am Freitag dann das Team aus der Wedemark als Tabellenführer zu Besuch am Pferdeturm sein wird. Für das Derby empfehlen wir, Tickets bereits im Vorverkauf zu erwerben, da ein großer Andrang zu erwarten ist und bitten alle Fans um eine frühzeitige Anreise, um den Einlass zu entzerren. 

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