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Indians schließen mit Sieg über Erfurt an Spitzengruppe an

Die bisherigen Auseinandersetzungen gegen die Black Dragons Erfurt haben schon viele spannende Geschichten geschrieben. Diesen Freitagabend sollte ein neues Kapitel dazukommen mit einem Happy End für den ECH. 

 

3089 Zuschauer hatten ihren Weg zum Pferdeturm gefunden, um der Partie ein stimmungsvolles Ambiente zu verpassen. Beflügelt davon schienen zunächst die Gäste. Denn schon in der 6. Minute gingen die Black Dragons mit 0:1 in Führung. Bezouska setzte sich mit einer mehr als vorzeigbaren Einzelleistung durch und schob aus schier unmöglichem Winkel ein. Erfurt kämpft in der finalen Phase der Meisterrunde noch um einen Platz in den Preplayoffs und zeigte sich dementsprechend angriffslustig. Es war also ein Spiel mit offenem Visier und vielen Offensivaktionen. Die Torschüsse der Indianer jedoch weitestgehend noch zu harmlos, wenn auch zahlreich. So musste das Team von Trainer Björn Naujokat lange dem Rückstand hinterherlaufen - und konnte auch drei Überzahlsituationen trotz des zuletzt verbesserten Powerplays nicht zum Ausgleich nutzen. 

 

In der 35. Minute ging Robin Palka allein aufs Tor zu und Eric Wunderlich konnte ihn nur noch durch ein Foul stoppen. So zu Fall gebracht, rutschte Palka mit dem Kopf voran in den Torpfosten und musste das Eis nach einer Behandlungspause gestützt in Richtung Kabine verlassen. Beim ausgesprochenen Penalty scheiterte Matt Pistilli jedoch an Erfurts Goalie Pascál Seidel. Diese Szene sollte das Blatt für die Hausherren dennoch wenden. Denn Wunderlich bekam nach Beratung der Spieloffiziellen eine fünfminütige Spieldauer-Disziplinarstrafe wegen Stockschlags und musste duschen gehen. Diese Überzahl ließen die Indians dann nicht verstreichen. Zuerst brachte Tiainen den Puck in Richtung Tor, Dennis Palka gab ihm eine neue Richtung und Bacek machte unmittelbar vor Seidel per Tipp-In das 1:1. Das Powerplay bleibt bei einer großen Strafe ja bekanntlich erhalten, so konnte der ECH weiter in Überzahl agieren. Exakt eine Minute später gab es erneut Grund zum Jubeln. Turnwald spielte die Scheibe mit einem wuchtigen Pass zu Jayden Schubert, der sträflich allein gelassen wurde und die Indians nach knapp 38 gespielten Minuten mit dem 2:1 zum ersten Mal an diesem Abend in Führung brachte. 

 

Richtung rund sollte es dann in den letzten zehn Spielminuten gehen. Durch eine Strafe gegen Maks Selan wegen Hakens kamen die Black Dragons in den Vorteil eines Powerplays, das sie dem erneuten Ausgleich näherbringen sollte. Jedoch zeigten die Indians sich in Unterzahl blendend aufgelegt, sodass sie selbst das Tor machten. Der bisher eigentlich souveräne Seidel sollte zum tragischen Held werden. Er wollte das Spiel schnell machen und kam aus seinem Tor raus, geriet durch den heranrauschenden Sofiene Bräuner in leichte Bedrängnis und statt den Puck hinter dem Tor auf die andere Seite zu spielen, erwischte er so einen schlechten Winkel, dass die Scheibe von der Bande abprallte und kurz vor dem Tor landete. Diese Einladung ließ sich Bräuner dann nicht entgehen und spitzelte den Puck mit langem Schläger zum 3:1 über die Linie. Hatte Erfurt zuvor noch jedes Tor gut weggesteckt, schien das nun ein Wirkungstreffer gewesen zu sein. Mit einem Doppelschlag machten die Indians dann auch den Deckel drauf. Zuerst erhöhte Pohanka in der 54. Minute nach einem Zuckerpass von Bacek auf 4:1 bevor mit einer ebenso schönen Kombination das 5:1 noch in derselben Minute fallen sollte. Riku Tiainen zog hinten ums Tor rum und ließ sich trotz eines Gegenspielers auf den Fersen nicht von Puck trennen, spielte dann den perfekten kurzen Pass auf Schubert im Slot, der mit seinem zweiten Treffer des Abends für Freudensprünge vor und in der Nordkurve sorgte. Die Gemüter hatten sich mit zunehmder Führung der Indians in diesem körperlich durchaus intensiven Spiel immer weiter erhitzt, was sich nun entladen sollte. Nach einem eher leichten Bandencheck von - den bereits zuvor aneinander geratenen - Phillip Messing gegen D'Artagnan Joly, ließ letzterer seinen Gefühlen freien Lauf, was zu einer kleineren Rudelbildung und dem Austausch von handfesten Argumenten besonders zwischen Bacek und Joly führte. Unter dem Strich gab es dann 5+ für Bacek, eine 5er für Messing, einen Platzverweis gegen die Bank der Indians und eine 2+5+Spieldauerstrafe wegen Faustkampfes gegen Joly. Das insgesamt nicht ganz unverdiente 5:2-Powerplay-Tor der Gäste in der 56. Minute konnte dann dennoch eher als Ergebniskosmetik betitelt werden. 

 

Die Indians bringt dieser zehnte Sieg in Folge nun auf einen komfortablen vierten Platz, punktgleich mit den drittplatzierten Saale Bulls aus Halle. Allerdings ein teuer erkaufter Sieg. Bei der Partie mit 56:58 Strafminuten musste Maxi Pohl vorzeitig nach einem schmerzvoll geblockten Schuss das Eis verlassen und am Sonntag beim Rematch in Herne fehlen auch Igor Bacek wegen der Spieldauerstrafe, sowie Phillip Messing, der zwar nur eine 5-Minuten-Strafe erhielt, dies allerdings schon seine zweite in dieser Saison ist und er somit ebenfalls ein Spiel aussetzen muss. 

 

Eher weniger gute Voraussetzungen für das Rematch am Sonntag beim Back-to-Back-Auswärtsspiel in Herne. Die Miners sinnen nach dem recht deutlichen 6:1-Sieg am Dienstag sicher auf Revanche. Sollten die Indians das Match für sich entscheiden können, bauen sie ihren Siegesrekord in dieser Saison weiter aus und könnten mit viel Selbstvertrauen in das kommende Derby starten. 

 

An dieser Stelle noch einmal der Hinweis, dass die Tickets für das Spiel gegen die Scorpions bereits restlos ausverkauft sind. Eine Abendkasse wird es daher nicht geben. 

Erfurt
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