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Sieg über Rostock: Kampf, Krampf und dennoch viele schöne Momente

Es war das Comeback von Lenny Soccio - dieses Mal allerdings nicht als Trainer der Hausherren, sondern der Gäste, als neuer Headcoach der Rostock Piranhas. Verzichten musste der neue Trainer der Rostocker kurzfristig auf Topspieler Keegan Dansereau, der die Reise nach Hannover angeschlagen nicht antreten konnte. Auch auf der Torhüterposition gab es ein ziemliches Tohuwabohu. Lucas Di Berardo - der die bisher meisten Spiele für die Piranhas bestritt - hatte sich am Freitag bei der Partie gegen Halle zehn Minuten vor Spielende bei einem Riesen-Save verletzt. Dafür kehrte vor zwei Tagen Oto Jeschke - der ebenfalls schon in 18 Spielen zwischen den Pfosten stand - nach einer mehrwöchigen Verletzungspause zurück. Er war auch als Starting Goalie eingeplant, kurz vor Spielbeginn setzte Lenny Soccio dann doch noch auf den jungen Christopher Strasen, der zumindest schon in zwölf Spielen zum Einsatz kam. Bei den Indians kamen zu den bekannten Langzeitausfällen noch Sebastian Christmann, der an einer Oberkörperverletzung laboriert , und Dennis Palka, der nach seiner zweiten 5-Minuten-Strafe wegen Faustkampfes ein Spiel pausieren muss. 

 

Rostock startete so, wie es Ex-Indianer Lenny Soccio gern hat: Gut aus der Kabine kommen, druckvoll spielen und früh das erste Tor machen. Denn in der 10. Minute spielten die Piranhas eine schöne Kombination perfekt aus und Dante Hahn konnte mit dem 0:1 sein Team in Führung bringen. Rostock schien den ECH vor einige Probleme zu stellen. Mit zunehmenden Spielverlauf drehte sich das Spiel und die Indians machten Druck. Folgerichtig erarbeiteten sie sich dann auch den Ausgleich in der 14. Minute. Nick Aichinger schoss von der blauen Linie aufs Tor und Sofiene Bräuner hielt unmittelbar vor dem Tor noch die Kelle an der Grenze zum hohen Stock rein und gab dem Puck einen unhaltbaren Spin. 

 

Das zweite Drittel war eher mit Teichhockey zu vergleichen, auf beiden Seiten lief nur wenig zusammen. Aber die Teams kämpften und mit dem Unentschieden blieb es spannend. 

 

Das dritte Drittel gehörte dann eindeutig den Hausherren, das die Indians-Anhänger für die vorherigen Minuten deutlich entschädigte. In der 32. Minute marschierte Sofiene Bräuner in Richtung Tor, ließ seinen Gegenspieler aussteigen und sah Beslé, der sich schnellen Schrittes von rechts nährte. Aaron Beslé, der erst kürzlich aus der DNL3 zu den Indians gestoßen war, spielte wie ein alter Hase, drehte sich einmal im Kreis und setzte den Puck dann an den Innenpfosten, der an den anderen Pfosten knallte und dann im Tor zur Ruhe kam. Somit machte der 19-Jährige mit dem 3:1 sein erstes Tor für die Indians, sein erstes Tor im Profi-Eishockey und - soviel sei schon verraten - das Game Winning Goal des heutigen Abends. Nun schien der Bann endgültig gebrochen. Die Indians beherrschten das Spiel. Mit dem zurückgewonnenen Selbstvertrauen klappte es dann auch wieder mit dem Toreschießen. Robin Palka setzte in der 49. Minute wie auch schon am Freitag gegen Tilburg zu einem schnellen Lauf an, ließ den Verteidiger links - oder präziser gesagt rechts - liegen, hätte sogra noch auf den mitgelaufenen Riku Tiainen passen können, machte es aber allein, machte auch das Tor und erhöhte somit auf 3:1. Schon in der 51. Minute kamen die Indians wieder mit zwei auf eins auf den Kasten von Christopher Strasen zu. Hatte Bräuner eben noch auf Beslé abgegeben, machte er es jetzt selbst. Ähnlich wie bei seinem ersten Treffer zog er am Verteidiger vorbei nach innen, traf den Puck eigentlich nicht richtig, traf aber das Tor! Denn die Scheibe rutschte dem etwas überraschten Strasen zum 4:1 durch die Beine. Etwas geschmälert wurde die Freude, da Brano Pohanka vorzeitig in Richtung Kabine eilte. Er hatte beim vorherigen Shift schon nicht das Bully gespielt und musste nun unfreiwillig das Eis ganz verlassen. Eine Strafe gegen Jayden Schubert wegen hohen Stocks in der 54. Minute gab den Gästen noch einmal die Chance, sich in Schlagweite zu bringen, die gefährlichste Chance ging aber von den Indians aus, bei einem Breakaway traf Robin Palka jedoch nur den Pfosten. Und auch Sofiene Bräuner bekam Szenenapplaus, als er wie ein Derwisch herumwirbelte und nicht vom Puck zu trennen war, nachdem er schon zwei Tore, einen Assists und einige ganz wichtige Blocks zum Spiel beigetragen hatte. Bei der nächsten Spielunterbrechung nahm Coach Soccio eine Auszeit, um seine Mannschaft neu zu ordnen. Fallen sollte nur noch ein Tor für den ECH. Abermals Robin Palka war es, der Strasen aus kurzer Distanz zur Parade zwang, der den Puck aber nur nach vorne abprallen lassen konnte und Riku Tiainen seine Chance nutzte, den Puck 19 Sekunden vor Schluss zum 5:1 über die Linie stocherte und somit in seinem zweiten Spiel sein erstes Tor in den neuen Farben markieren konnte. 

 

Die aktuelle Siegesserie können die Indians mit diesen drei Punkten auf inzwischen schon auf acht ausbauen und sind in Schlagdistanz ihrer vorherigen Bestleistung von zehn Siegen am Stück. Allerdings stehen für die Hannoveraner knifflige Aufgaben an. Am Dienstag geht es zu den Herne Miners (20 Uhr), am Freitag sind die Black Dragons Erfurt zu Gast am Pferdeturm (20 Uhr) und am Sonntag geht es erneut nach Herne an den Gysenberg (18.30 Uhr). Für das Heimspiel am Freitag sind nur noch wenige Sitzplatzkarten vorhanden, nutzt also gerne die Vorverkaufsmöglichkeiten. 

 

Rostock
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