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Keine Punkte, aber viel Applaus im REWE Eröffnungsspiel

Nach der etwas holprigen Vorbereitung der noch jungen Saison ließen die Hannover Indians mit dem 0:3-Erfolg gegen den Preseason-Gegner aus Erfurt am Freitag aufhorchen. Und die Partie mit Dauer-Rivalen Herne beim Rewe Eröffnungsspiel am Sonntag setzte alle Zeichen auf einen unterhaltsamen Eishockey-Abend. Und das sollte es für die Zuschauer auch werden. 

Die Indians begannen wie die Feuerwehr und zeigten gutes Eishockey mit viel Selbstvertrauen. Das größte Problem des Abends, das sich bereits früh abzeichnete, war: Sie machten keine Tore aus den zahlreichen Chancen. Mit ihren ersten Torschüssen zeigten sich die Gäste aus Herne enorm effizient. Zuerst startete Fominych mit dem 0:1 in der 7. Minute, bevor Swinnen nur eine Minute später bereits auf 0:2 erhöhte. Der ECH zeigte sich durchaus beeindruckt, suchte aber nur noch mehr den Weg zum Tor - und den Kampf mit Herne. So fanden sich Phillip Messing und Hernes Emil-Ayvaz Lessard Aydin in der 14. Minute nach einem Check von Hannovers Nummer 40 in einer handfesten Auseinandersetzung wieder. Für die kleine Kampfeinlage wurden beide mit einer sieben-minütigen Pause bedacht - mit jeweils einer fünf-Minuten-Strafe wegen Faustkampfes. Liesegang erhöhte in der 14. Minute noch auf 0:3, bevor die Indians mit Zählbarem zurückschlagen konnten. Eine doppelte Überzahl nutzten die Hausherren in der 18. Minute dann zum mehr als verdienten Anschlusstreffer. Maks Selan war es, der seinen harten Schuss unter Beweis stellte und mit dem 1:3 Björn Linda erstmals an diesem Abend überwinden konnte. Der Treffer wirkte nun wie ein Knotenlöser beim ECH. Rund eine Minute später, die Indianer noch in Überzahl, konnten die Indians-Anhänger erneut jubeln, als Joe Kiss einen Rebound nach einem Schuss erneut von Selan ins Tor bugsierte. Die Hauptschiedsrichter Naust und Stach entschieden sich jedoch dafür, das Tor nicht zu geben. Stattdessen schickte er Robin Palka für zwei Minuten wegen Behinderung auf die Strafbank. Aber auch die letzte Minute hatte es noch in sich. Zuerst wurde Michél Ackers 13 Sekunden vor Drittelende wegen Bandenchecks kaltgestellt und 5 Sekunden vor Schluss holten sich die Indians dann doch noch ihren zweiten Treffer. Einen Sekundenschlaf von Nils Liesegang, der mit dem Puck hinter dem Tor herum wollte, irgendwie aber hängen blieb und der Puck in den Rücken von Linda rutschte, nutzte Matt Pistilli hellwach zum 2:3. Nach so viel Action ging es dann erst einmal in die Drittelpause. 

 

Im zweiten Drittel gingen die Indianer weiter auf Jagd nach den Miners. Während Seto nach einigen Minuten nur die Latte traf, machten es Pohanka und Pistilli in der 33. Minute wie im Lehrbuch mit einem schnellen Doppelpass und einem platzierten Schuss, mit dem der Kanadier zum 3:3-Ausgleich einnetzte. Die Hausherren spielten sich nun in einen echten Rausch. Denn bereits in der 36. Minute konnten die 2.149 Zuschauer im Stadion das 4:3 und die erstmalige Führung des ECH an diesem Abend bejubeln. Einen Schuss von Messing von der Blauen fälschte Jayden Schubert aus kurzer Distanz noch ab und ließ Linda keine Chance. Die Freude währte allerdings lediglich 31 Sekunden. Ein langer Pass bei angezeigter Strafe von Lessard Aydin auf Swinnen überrumpelte die Indians-Defensive und ermöglichte Swinnen einen Alleingang, den er mit dem erneuten Ausgleich zum 4:4 abschloss. Sage und schreibe 25:8 Torschüsse wurden in der Statistik für das zweite Drittel angeführt - so viel hatten die Indians in manchen Spielen innerhalb von 60 Minuten. 

 

Mit diesem Unentschieden ging es also in den letzten Spielabschnitt, in dem ein Sieger dieser fulminanten Partie gefunden werden sollte. Leider sollte dieser allerdings aus Herne kommen. Die Geschichte des dritten Drittels ist schnell erzählt. Zu viele Strafen - ob unglücklich, unberechtigt oder unnötig - ließen die Indians nicht wirklich ins Spiel finden. So nutzte der Liesegang eine doppelte Überzahl in der 46. Minute zum 4:5 und Shmyr vollendete per Penaltyschuss in der 50. Minute mit dem Endstand von 4:6. Soccio nahm in den letzten zwei Minuten nach einer Auszeit zwar noch zweimal seinen Torhüter David Miserotti-Böttcher - der an diesem Abend mit Sebastian Graf ein Duo bildete, da Jan Dalgic an einer kleineren Verletzung aus einem vorherigen Spiel laborierte - vom Eis, aber aus dieser numerischen Überzahl resultierte kein weiterer Treffer. So konnte Hernes Coach Lars Gerike, der für den erkrankten Danny Albrecht eingesprungen war, mit drei Punkten die Heimreise antreten und nun gemeinsam mit den Scorpions die Tabelle der Oberliga Nord anführen. Für die glücklosen Indians gab es dennoch einen großen Applaus ihrer Fans, die die Anstrengungen der Mannschaft honorierten.

 

Weiter geht es bereits am Dienstag mit einem Auswärtsspiel in Hamburg, bevor am Freitag die Saale Bulls Halle zu Gast am Pferdeturm sind und am Sonntag das nächste Auswärtsspiel, dieses Mal bei Scorpions aus der Wedemark, ansteht. 

 

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