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Indians ringen Leipzig im Penaltyschießen nieder

Gleich drei von drei Penaltys verwandelt - an solch einen Abend erinnern sich sicher nicht mehr all zu viele Indians-Fans. Aber beginnen wir am Anfang. 

 

Am Sonntagabend stellten sich die Icefighters Leipzig erstmals in dieser Saison bei den Pferdeturm-Indianern vor. Auch Leipzig hat momentan, wie viele Oberligisten aktuell, einiges an Ausfällen zu beklagen, - unter anderem auch IFL-Kapitän Florian Eichelkraut und Ex-Indianer Michael Burns - konnten aber dank des erstmaligen Einsatzes von Förderlizenzspieler Luca Tuchel aus Crimmitschau (Leipzigs Oliver Eckl und Nicolas Sauer spielten unterdessen im Eispiraten-Trikot) immerhin noch mit 15 Feldspielern antreten. Auch die Indians mussten auf einige Akteure verzichten: Zu dem verletzten Jan Dalgic gesellte sich nun noch Igor Bacek dazu und Nick Aichinger hatte erneut die Möglichkeit, seine Schlittschuhe für die Fishtown Pinguins zu schnüren. 

 

Einen besseren Start hätten sich die Hannover Indians an diesem Abend kaum wünschen können. Nach lediglich 52 Sekunden konnten die Indianer das erste Mal jubeln. Sebastian Christmann zwang Hoffmann im Tor der Icefighters zu einer Parade, der den Puck zur Seite abwehrte, welcher jedoch genau bei Dennis Palka landete. Dieser wiederum sah die freie Schussbahn und versenkte die Scheibe am Rücken des Keepers - der mit einer sich gelösten Schiene auf der anderen Seite des Torraums zu kämpfen hatte - vorbei zum 1:0, sein erster Treffer in den Farben des Pferdeturms. Die 2024 Zuschauer sahen eines der wohl besten Drittel der aktuellen Saison ihrer Mannschaft. Die Hannoveraner erspielten sich eine aussichtsreiche Chance um die andere, das Tor schien allerdings wie vernagelt und hatte auch noch Eric Hoffmann als erbarmungslosen Türsteher, der an diesem Abend eine erstaunliche Fangquote von 95,2% vorzuweisen hatte. In der 20. Minute kam es, wie es natürlich kommen musste. 28 Sekunden vor Drittelende räumten die Hausherren vor dem Tor von David Miserotti-Böttcher nicht auf, sodass der Jonas Wolter einen kurzen Pass von Riekkinern zum etwas überraschenden 1:1-Ausgleich verwandeln konnte. So ging es trotz 23 zu 9 Schüssen mit einem Remis in die Umkleidekabinen.

 

Der späte Treffer schien den Gästen über die Drittelpause hinaus neue Kräfte verliehen zu haben, spielten sie doch deutlich selbstsicherer und offensiver auf als in den 20 Minuten zuvor. Den ersten Treffer machte jedoch der ECH. Matthew Pistilli tanzte sich durch die Abwehr der Icefighters durch, sah den mitgelaufenen Sofiene Bräuner, der heute in der nominell ersten Reihe für Bacek spielen durfte, passte nach links zu ihm raus und Bräuner versenkte den Puck in er 31. Minute gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber zum 2:1. Der Jubel war noch nicht verklungen, da wurde er jäh gedämpft. Im direkten Gegenzug, noch immer in der 31. Minute, war viel Verkehr vor Miserotti-Böttcher und Riekkinen im Slot fälschte einen Schuss von Heyer von der blauen Linie noch gefährlich ab, dass die Scheibe beim 2:2 im Netz zappelte. 

 

Die Geschichte des dritten Drittels ist schnell erzählt. Beide Teams hatten zwar noch einige Chancen, ein Tor sollte jedoch nicht mehr fallen. Die größte Chance war wohl die von Robin Palka in der 51. Minute, als Spieler und Fans eigentlich schon jubelten, sich Hoffmann aber noch wie eine Flunder bäuchlings auf die Scheibe warf. Da eine Entscheidung auch nicht in der fünfminütigen Verlängerung gefunden werden konnte, sollte dies im Penaltyschießen geschehen. Maximilian Pohl war der etwas überraschende erste Torschütze, hatte aber wohl heimlich geübt, so wie er eiskalt über die Fanghand von Hoffmann traf. Victor Östling fand kein Vorbeikommen an David Miserotti Böttcher, Matthew Pistilli im Gegenzug stellte die Scheibe während seines Anlaufs noch senkrecht auf und zockte Leipzigs Schlussmann kaltschnäuzig aus und traf zum zweiten. Den Schuss von Finne Riekkinen hatte Miserotti eigentlich schon entschärft, der Puck fiel jedoch zu Boden und trudelte irgendwie unter seinem Schoner durch ins Tor. Sofiene Bräuner, der neben Pohanka und Pistilli ein gutes Spiel gezeigt hatte, übernahm die Verantwortung des letzten Torschützen. Wenn er treffen sollte, ging der heiß umkämpfte Zusatzpunkt an den ECH, andernfalls musste das Team vom Pferdeturm weiter zittern. Bräuner lief einen breiten Schlenker nach rechts, ging dann direkt auf Hoffmann zu und schoss die Scheibe schnörkellos ins lange Eck und krönte seinen heutigen ersten Treffer für den ECH gleich mit dem entscheidenden Penalty - auch wenn das gamewinning Goal rechtmäßig natürlich an Matthew Pistilli ging. 

 

Mit diesen zwei wichtigen Punkten - und dem noch wichtigeren moralischen Sieg - klettern die Indians nun auf Tabellenplatz 8, nach acht absolvierten Spieltagen von 56. Nach der Serie von vier Niederlagen am Stück folgten nun drei Siege in Serie und der vierte könnte am Freitag, den 14. Oktober ab 20 Uhr bei der EG Diez-Limurg dazukommen. In dieser Woche stehen dieses Mal nur zwei Spiele für unsere Indianer an. Am Sonntag um 19 Uhr sind dann die Hammer Eisbären zu Gast am Pferdeturm, am Dienstag folgen direkt die TecArt Black Dragons Erfurt. Alle Partien werden wie gewohnt vom Team der jeweiligen Heimmannschaften auf SpradeTV übertragen. 

ifl
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